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09.03.2013, FEU 5, Brennen Scheune und Reetdachhaus

Datum: Sonnabend, 09.03.2013, 00:05.12 Uhr
Einsatzorte: Neuendeich, Schlickburg
Einsatz: FEU 5 (Feuer, 5 Löschzüge - brennen Scheune und Reetdachhaus)
Eingesetzte Kräfte: FF Seester (3 Fahrzeuge, 35 Kräfte), FF Neuendeich, FF Seestermühe, FF Uetersen, FF Elmshorn, KFV Pinneberg (KBM, Schlauchwagen, Pressesprecher), Rettungsdienst, Polizei, DRK
Einsatzleiter: HBM Reinhard Pliquet (Wehrführer FF Neuendeich)

 

Neuendeich. Ein Großfeuer hat am frühen Samstagmorgen in Neuendeich (Kreis Pinneberg) eine Scheune und ein reetgedecktes Wohn- und Wirtschaftsgebäude vernichtet. Mehr als 140 Einsatzkräfte aus fünf freiwilligen Feuerwehren waren im Einsatz. Eine weitere Scheune und ein Nachbargebäude wurden geschützt. Es entstand ein Sachschaden von mehreren 100.000 Euro. Die Brandursache ist unbekannt. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Die Bewohner blieben unverletzt.
Als die um 4.26 Uhr alarmierten Wehren Neuendeich und Uetersen auf dem weitläufigen Hofgelände im Neuendeicher Ortsteil Schlickburg eintrafen, brannte im hinteren Bereich eine Scheune (ca. 20 x 15 Meter) in voller Ausdehnung. Die Flammen fanden in Erntevorräten und landwirtschaftlichen Geräten reichlich Nahrung. Sie wurden zusätzlich von starkem Ostwind angefacht. Die Feuerwehr konzentrierte sich darauf, das in etwa zehn Meter Entfernung zum Brandobjekt stehende Hauptgebäude (ca. 30 x 20 Meter) des Hofes zu schützen. Der Wind stand genau in diese Richtung. Dazu wurde das Reetdach von der Drehleiter aus und mit mehreren Strahlrohren beregnet. Diese Bemühungen waren leider nur bis etwa 5 Uhr von Erfolg gekrönt. Zu diesem Zeitpunkt kam es in der brennenden Scheune zu einem Druckbehälterzerknall einer Gasflasche. Ein riesiger Feuerball stand auf einmal über dem Gebäude, der Wind drückte die Flammen in Richtung Reetdach. Das Feuer zog dann vermutlich über eine Öffnung im Giebel, ein sogenanntes "Eulenloch" in das Haupthaus - und war dann nicht mehr aufzuhalten. Innerhalb von ein, zwei Minuten stand das Reetdach auf voller Länge in Brand. An einen Innenangriff - und nur dieser hätte Aussicht auf Erfolg gehabt - war nicht mehr zu denken.
Um 4.37 Uhr wurde von der Einsatzleitung zunächst die Feuerwehr Seestermühe hinzualarmiert und um 4.58 Uhr schließlich dür die FF Uetersen Vollalarm gegeben. Fünf Minuten später folgten die Alarmierungen der Drehleiter-Gruppe der FF Elmshorn und um 5.12 Uhr der FF Seester.
Für die notwendige Wasserversorgung wurden mehrere Kilometer Schlauch verlegt. An der Straße Schlickburg (Kreisstraße 19) wurden zwei Hydranten angezapft. Vier Tragkraftspritzen förderten Wasser aus einem großen Entwässerungskanal (Wettern); eine weitere Pumpe kam an einem See zum Einsatz, um den großen Bedarf an Löschmittel zu decken. Hauptaufgabe war nun, einen Neubau des Junior-Besitzers zu schützen, der teilweise vom Brandrauch fast vollständig verschluckt wurde. Dies gelang. Zwei Bagger privater Unternehmen unterstützten die Feuerwehren. Die Arbeiten konnten in diesem Bereich nur unter schwerem Atemschutz vorgenommen werden. Der Schlauchwagen des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg brachte neue Atemluftflasche an die Einsatzstelle. Auf einem Nachbarhof wurde eine Regenerationsstelle eingerichtet.
Die Hauptlöscharbeiten dauerten bis ca. 9 Uhr. Danach wurden die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen. Ab mittags war nur noch die örtlich zuständige FF Neuendeich zu Nachlöscharbeiten und Brandwache vor Ort. Bei Temperaturen unter null Grad und eisigem Wind gefror das Löschwasser an den Bäume.
Der Hof wurde noch teilweise landwirtschaftlich genutzt. Auf einer Wiese am Haus grasten einige Schafe. Außerdem beherbergte er einen Zimmereibetrieb. Es konnten zumindest einige Werkzeuge geborgen werden.
Der Sachschaden dürfte mehrere 100.000 Euro betragen. Zur Brandursache ermittelt die Kripo.


(Pressemitteilung des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg, ergänzt durch die FF Seester)
 

Weblinks
Pressemitteilung des KFV Pinneberg
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