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FF Seester unterstützt die Fähre Kronsnest

23.04.2023

Nicht alltäglicher Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr Seester: Am Sonnabend, 22. April 2023 rückte eine Gruppe der Wehr mit zwei Löschfahrzeugen an den Seesteraudeich aus, um den Fährverein Kronsnest zu unterstützen.

 

Der Verein (www.faehre-kronsnest.de) hat dort im Jahre 1993 eine historische Fährverbindung über die Krückau zwischen Neuendorf (Kreis Steinburg) und Seester (Kreis Pinneberg) wiederbelebt und setzt seitdem in den Sommermonaten zwischen dem 1. Mai und dem 3. Oktober an Wochenenden und Feiertagen pro Jahr rund 7.000 Gäste über den Elbe-Nebenfluss über. Der Fährbetrieb erfolgt mit einem kleinen Holzboot, das mittels Wriggen über den bei Ebbe ca. 16 Meter und bei Flut ca. 40 Meter breiten Fluss bewegt wird. Bis zu sieben Fahrgäste und Räder können pro Überfahrt transportiert werden. Ein Mitführen von Kraftfahrzeugen ist nicht möglich. Die Fähre ist nach Angaben des Trägervereins die kleinste Fähre Deutschlands und einzige handbetriebene Fähre in Schleswig-Holstein.

 

Allerdings hat der Fährverein, wie alle anderen Nutzer der Bundeswasserstraße Krückau auch, das Problem der zunehmenden Verschlickung der Krückau - ausgelöst durch den geringen Schiffsverkehr auf der Au, vor allem aber durch die stetige Vertiefung der Elbe und damit einhergehend höheren Fließgeschwindigkeiten im Gewässer. Mittlerweile überragten auf der Seesteraner Seite des Flusses die Schlickberge schon die Spechen (Zuwegung ins Flusbett), so dass die Fähre bei Niedrigwasser nicht mehr am Seesteraner Ufer anlegen und die Fahrgäste nicht mehr sicheren Fußes ein- und aussteigen konnten. So bat der Fährverein bei der Feuerwehr um Unterstützung,

 

Von einem Bohrbrunnen an der Straße Seesteraudeich ausgehend wurde eine Wasserversorgung über den Krückaudeich hinweg über ca. 250 Meter bis an den Fähranleger aufgebaut. Dort rückten dann neun Kameradinnen und Kameraden dem Schlick bei ablaufend Wasser über drei Stunden hinweg mit drei Strahlrohren zu Leibe. So ist der Weg zumindest die nächsten Wochen für die Fähre wieder frei.

 

Parallel war auch ein Kamerateam des NDR vor Ort, um über das Problem der zunehmenden Verschlickung zu berichten. Hier hilft mittelfristig nur das Ausbaggern der Au, der Bund stellt dies jedoch nicht in Aussicht, da mittlerweile keine Berufsschifffahrt mehr auf der Krückau stattfindet. Die anliegenden Gemeinden und Vereine versuchen nun, über Spenden das Ausbaggern zu realisieren.
Der Beitrag des NDR wurde noch am selben am Abend im "Schleswig-Holstein Magazin" ausgestrahlt (im unten verlinkten Video der erste Beitrag - solange in der Mediathek verfügbar).

 

Nach getaner Arbeit gab es für die Seesteraner Feuerwehrleute noch eine Fahrt über die Krückau, wo bereits leckere Grillwurst auf alle Helfer wartete - vielen Dank dafür!

 

 

 

Fotoserien


Schlickspülen an der Fähre Kronsnest (22.04.2023)