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Einsatz: 140 Kräfte bei Großfeuer in Seestermühe im Einsatz

01.05.2020

Vermutlich durch einen Blitzschlag infolge eines kurzen, heftigen Gewitters wurde am 1. Mai-Feiertag gegen 16:10 Uhr der Dachstuhl eines mit Reet gedeckten Einfamilienhauses in der Gemeinde Seestermühe in Brand gesteckt. Im ersten Abmarsch wurden die Feuerwehren aus Seestermühe und Seester mit dem Einsatzstichwort "FEU G" (Feuer größer Standard) alarmiert, noch auf der Anfahrt aufgrund der starken Rauchentwicklung das Einsatzstichwort nach und nach auf letztendlich "FEU 4 R0" (Feuer, 4 Züge, 3 - 6 Verletzte) erhöht, so dass neben den Feuerwehren Elmshorn und Neuendeich auch diverse Kreiseinheiten (Technische Einsatzleitung, ABC-Dienst/LZ-G, Schlauchtransportwagen mit Schlauchmaterial und Atemluftflaschen, Stellvertretender Kreisbrandmeister) sowie zahlreiche Kräfte des Rettungsdienstes, des DRK, der Polizei und verschiedener Versorger hinzugezogen wurden. In Spitzenzeiten waren so mehr als 140 Kräfte im Einsatz.

 

Ein Innenangriff durch Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Seestermühe musste aufgrund des sich schnell ausbreitenden Brandes bereits nach kurzer Zeit abgebrochen werden. Die Kräfte konzentrierten sich von nun an auf den Schutz von drei weiteren in unmittelbarer Nähe stehenden Reetdachgebäuden. Vor allem eine nur durch eine schmale Straße vom Brandobjekt getrennte Kate in unmittelbarer Windrichtung war im ersten Moment besonders gefährdet.

 

Durch die Feuerwehr Seester, die mit drei Fahrzeugen und 30 Kameraden im Einsatz war, wurde zunächst von einem rund 250 Meter entfernt liegenden Teich eine Wasserentnahme mittels zweier Tragkraftspritzen aufgebaut sowie eine doppelte B-Leitung zum Brandobjekt verlegt. Im Anschluss wurden der Brand vom Deich aus mit einem Löschangriff aus drei Strahlrohren unter schwerem Atemschutz bekämpft. Insgesamt waren bis zu acht Strahlrohre sowie ein Wenderohr der Elmshorner Drehleiter im Einsatz. Weitere Seesteraner Kameraden unterstützten den Löschangriff unter Atemschutz von der Drehleiter aus. Insgesamt kamen allein aus Seester 12 Kräfte teilweise mehrfach unter Atemschutz zum Einsatz.

 

Im Laufe des Einsatzes wurden sechs Personen vom Rettungsdienst mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung gesichtet, vier von ihnen ins Krankenhaus eingeliefert. Zudem verletzte sich ein Feuerwehrkamerad durch einen Sturz schwer, auch er wurde nach Erstversorgung an der Einsatzstelle in die Klinik transportiert.
Die Technische Einsatzleitung des Kreises unterstützte den Einsatzleiter der FF Seestermühe, der ABC-Dienst/LZ-G des Kreises führte Kraftstoff für die Pumpen und Aggregate zu, der Schlauchwagen der Feuerwehrtechnischen Zentrale brachte zusätzliches Schlauchmaterial sowie neue Atemluftflaschen an die Einsatzstelle. Durch die DRK Ortsverbände Elmshorn und Seestermühe/Seester wurde ein Ruhebereich für die erschöpften Einsatzkräfte eingerichtet, eine warme Mahlzeit zubereitet und Getränke ausgegeben.

 

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde bereits frühzeitig durch die Leitstelle West eine Warnmeldung über die Apps NINA und KatWarn ausgegeben und die Bevölkerung gebeten, Türen und Fenster zu schließen und Lüftungs- und Klimaanlagen auszuschalten.

 

Nach rund vier Stunden rückte der Bagger eines Seesteraner Lohnunternehmens an und unterstützte die Löscharbeiten durch den Abriss des instabilen Schornsteins und eines einsturzgefährdeten Giebels sowie durch Entfernen eines auf dem Brandgut liegenden Brettergiebels und Reet aus der Brandruine.

 

Gegen 21.30 Uhr konnten die auswärtigen Kräfte mit dem Rückbau beginnen und die FF Seester gegen 22.15 Uhr Einsatzende melden. Die Kameraden der FF Seestermühe verblieben in reduzierter Besetzung bis ca. 11.30 Uhr des Folgetags an der Einsatzstelle.

 

Im Einsatz:

  • FF Seester mit 3 Fahrzeugen (ELW 1, LF 10-TH, LF 8/6) und 30 Kräften
  • FF Seestermühe mit 3 Fahrzeugen (LF 8/6, LF 8, MTW)
  • FF Neuendeich mit 2 Fahrzeugen (LF 10, TSF-W)
  • FF Elmshorn mit 5 Fahrzeugen (ELW 2, DLK 23/12, TLF 16/24-Tr, LF 16/12, WLF mit AB-Atemschutz)
  • FTZ Pinneberg mit 1 Fahrzeug (STW) und 1 Kraft
  • ABC-Dienst/LZ-G mit 2 Fahrzeugen (Pkw, GW-N) und 4 Kräften
  • TEL Kreis Pinneberg mit 7 Fahrzeugen (u.a. MTW, ELW 2, Lkw, Pkw, Quad, 2 x Lichtmast)
  • KFV Pinneberg mit Stellvertr. Kreisbrandmeister mit KdoW, Pressesprecher
  • Rettungsdienst RKiSH mit 10 Fahrzeugen und 16 Kräften
  • DRK Elmshorn mit 3 Fahrzeugen (GW-L, KTW-4, MTW) und 16 Kräften
  • DRK Seestermühe/Seester mit 5 Kräften
  • Polizei und Kripo
  • diverse Versorger
  • Lohnunternehmen mit Bagger

 

Weblinks:

 

 

 

Fotoserien


Großfeuer in Seestermühe am 01.05.2020 (02.05.2020)