Einsatz: Nachbarschaftliche Löschhilfe bei Silobrand in einem Elmshorner Industriebetrieb
Am Donnerstag gegen 10.50 Uhr wurde die Feuerwehr Seester mit Vollalarm zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte nach Elmshorn alarmiert. Hier war es bereits am Vorabend zu einem Brand in der Produktionsanlage eines Industriebetriebs gekommen.
Bei einer Nachschau am Morgen wurde dann festgestellt, dass sich der Brand bereits auf einen weiteren Silo, in dem Produktionsreste aus der Haferverarbeitung gelagert und zu Pellets gepresst werden, ausgedehnt hat.
In den ersten Stunden bestand die Hauptaufgabe der Kräfte darin, den Silo in regelmäßigen Abständen unter schwerem Atemschutz über eine Revisionsklappe mit Wärmebildkamera und Heulanze zu kontrollieren, Hitzeveränderungen festzustellen und den Schwelbrand mit Hilfe von CO2 einzudämmen.
Parallel dazu wurde von Technikern des betroffenen Unternehmens eine Vorrichtung geschaffen, um die in dem Silo gebunkerte Späne kontrolliert entleeren zu können. Nach rund drei Stunden konnte damit begonnen werden, mit leichtem Atemschutz (Filtermasken) den Silo zu entleeren und mit Hilfe des Mobilkrans und einer Schuttmulde eines Dachdeckereiunternehmens das teilweise glimmende Material aus dem 2. OG ins Freie zu befördern, um es hier in bereitgestellten Containern ablöschen zu können.
Insgesamt kamen hierbei 24 Kräfte der FF Seester zum Einsatz, darunter 15 Kräfte, die teils mehrfach mit Pressluftatmer und/oder Filtermaske eingesetzt wurden.
Ab 18.00 Uhr wurden die Seesteraner Kräfte dann durch Kameraden der FF Horst (Holst.) abgelöst, so dass der Einsatz nach dem Rückbau, Reinigungsarbeiten und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen 19.30 Uhr beendet werden konnte.
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Fast 23 Stunden nach dem ersten Alarm konnten die letzten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr heute Abend (14.08.2025) gegen 22.20 Uhr vom Betriebsgelände von Peter Kölln in Elmshorn abrücken.
Gegen 23.30 am späten Mittwochabend war in einer Produktionsanlage des Betriebes ein Feuer ausgebrochen. In der Anlage werden Getreidereste, die bei der Haferflockenherstellung anfallen, zu Pellets gepresst. Mitarbeiter der Nachtschicht hatten den Brand entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Nahezu zeitgleich löste auch die Brandmeldeanlage aus. Bereits vor Eintreffen der Feuerwehr hatten die Mitarbeiter des Betriebs Eindämmungsmaßnahmen getroffen, so dass der Brand zunächst auf die Pelletpresse begrenzt werden konnte.
Dennoch gestaltete sich die Brandbekämpfung als aufwendig und personalintensiv. Denn die Presse musste von Feuerwehrleuten unter schwerem Atemschutz geöffnet und per Hand ausgeräumt, die glimmenden Produktionsreste abgelöscht und ins Freie gebracht werden. Mehrere Kubikmeter der Pelletreste wurden auf diese Weise aus der Anlage geborgen. Die Reste wurden in Säcke gefüllt und mit Hilfe eines Teleskop-Radladers des THW Pinneberg aus dem 2. OG des Produktionsgebäudes geholt. Um ausreichend Atemschutzgeräteträger für die schweißtreibende Arbeit vorhalten zu können, ließ Einsatzleiter Detlef Hartwich zusätzliche Kräfte aus Pinneberg und Klein Nordende alarmieren. Bis in den frühen Morgen waren mehr als 30 Atemschutzträger im Einsatz. Gegen 6.45 Uhr war der Brand in der Presse gelöscht. Die meisten der mehr als 70 Kräfte von Feuerwehr und THW konnten in ihre Wachen zurückkehren.
Da die Produktionsanlage sich über mehrere Stockwerke erstreckt und ihre Teile über Laufbänder und Lüftungsanlagen miteinander verbunden sind, führte die Feuerwehr im Anschluss der Löscharbeiten noch eine umfangreiche Kontrolle der Anlage durch. Dabei wurde in einem etwa 60 Kubikmeter großen Silo oberhalb der Pelletpresse Rauch entdeckt. Messungen mit der Wärmebildkamera und so genannten Heulanzen ergaben, dass die feinen Getreidereste in dem Silo Feuer gefangen hatten. Aus dem Silo werden die Getreidereste normalerweise in die Pelletpresse gefördert, wo die Pellets für Biogasanlagen oder Tierfutter gepresst werden. Um die Reste möglichst effizient verarbeiten zu können, werden in der Presse Stäube aufgefangen und über eine Lüftungsanlage erneut in den Silo geleitet. Dabei war hochwahrscheinlich in der Anfangsphase des ursprünglichen Feuers brennendes Material aus der Presse in den Silo geleitet worden. Um den Brand in dem Silo zu bekämpfen, installierten Techniker der Kölln-Werke ein Rohr, mit dem Getreidereste in ein Mulde befördert und in Container außerhalb des Gebäudes gebracht werden konnte. Dort wurden glimmende Reste abgelöscht. Diese Arbeiten erwiesen sich als nicht weniger aufwendig und aufgrund der hohen Tagestemperaturen als nicht weniger schweißtreibend als die Löscharbeiten in der Nacht. Die Löscharbeiten am Tag und in den Abendstunden übernahmen unter schwerem Atemschutz die Freiwilligen Feuerwehren aus Seester und Horst, die zusammen mit rund 40 Einsatzkräften vor Ort waren. Die Feuerwehr Horst rückte um 21.45 Uhr ein. Danach erfolgte eine letzte Kontrolle der Anlage und gegen 22.15 Uhr die Übergabe der Einsatzstelle an Peter Kölln.
Insgesamt waren während des gesamten Einsatzes mehr als 100 Einsatzkräfte von sechs verschiedenen Feuerwehren eingesetzt. Darunter die FF Alveslohe, die eine Heulanze nach Elmshorn brachte. Warum es zu dem Brand in der Presse gekommen war, ist Bestandteil der Brandermittlungen. Auch zur Schadenshöhe können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden.
(Abschlussmeldung der Pressestelle des KFV Pinneberg)













