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Seesteraner Feuerwehr funkt jetzt digital

20.07.2016

Die Einführung des Digitalfunks für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, die sogenannten BOS, ist nach Aussage der Bundesregierung eines der derzeit größten technischen Modernisierungsvorhaben in Deutschland.

 

Seit einigen Tagen funkt nun auch die Feuerwehr Seester digital. Nachdem die neuen, im Rahmen einer landesweiten Sammelbestellung erworbenen Digitalfunkgeräte in Empfang genommen, durch eine Fachfirma in die Einsatzfahrzeuge der Wehr eingebaut sowie alle aktiven Kameraden im Umgang mit den neuen Geräten geschult worden sind, ist die neue Technik ab sofort betriebsbereit.
 

Neben der Abhörsicherheit bietet der Digitalfunk im Vergleich zum analogen Funk einige Verbesserungen. So kann beispielsweise über die selben Geräte sowohl im Nahbereich, z. B. an der Einsatzstelle, im sogenannten DMO-Modus direkt von Gerät zu Gerät gefunkt als auch über weite Strecken im TMO-Modus über eine aus rund 4.500 Basisstationen geschaffene Infrastruktur mit der Leitstelle oder anderen Fahrzeugen kommuniziert werden. Hierbei werden automatisch GPS-Daten mit übertragen, um unter anderem bei einem Eigenunfall den Standort des meldenden ermitteln zu können. Neben der herkömmlichen Kommunikation, bei mehrere Teilnehmer auf dem selben Kanal bzw. der selben Rufgruppe agieren, lassen sich mit den neuen Digitalfunkgeräten auch ähnlich wie bei einem Telefongespräch Einzelverbindungen zwischen zwei Geräten aufbauen. Zudem können die neuen Geräte störende Nebengeräusche, die bei der Feuerwehr beispielsweise durch den Betrieb von Motoren, Pumpen und Aggregaten sehr häufig vorkommen, erkannt und herausgefiltert werden, so dass der Gesprächspartner deutlicher als zuvor zu verstehen ist. 

 

Das alles hat aber auch seinen Preis: Die vom Land Schleswig-Holstein beschlossene Einführung des Digitalfunks im Kreis Pinneberg kostet etwa 1,6 Millionen Euro, wobei der Großteil für die Anschaffung, der Rest für den Einbau der Geräte anfällt. Geld, welches zum großen Teil die Städte und Gemeinden für die Umstellung ihrer Wehr bereitstellen müssen, die etwa ein Drittel aus Mitteln der Feuerschutzsteuer bezuschusst bekommen.